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Grönland - Reise in eine andere Welt



Vorwort

Da mich bereits so viele Anfragen zum Thema Grönland erreichten, wird dieser Reisebericht etwas umfangreicher werden und auch ein paar Tipps zur Reisevorbereitung enthalten.
Grönland? Warum ausgerechnet Grönland? Das haben mich viele Leute gefragt, als sie von meinen Reiseplänen hörten. Dieser Traum wurde geboren als ich bei meinem Flug nach Las Vegas zum ersten Mal die Eisberge Grönlands sah. Das war im September 2003. Als sich im Herbst 2005 abzeichnete, daß ich aus beruflichen Gründen im nächsten Jahr keinen langen Urlaub würde machen können, wußte ich, daß Grönland für 2006 die perfekte Lösung darstellt und begann mit der konkreten Reiseplanung. Eine Reisebegleitung war sehr schnell gefunden, denn meine Mutter liebt ungewöhnliche Reiseziele genau wie ich und hatte gerade nichts Besseres vor ;-)
Zehn Tage sollten es sein und die Westküste Grönlands mit Ilulissat, dem Zentrum der Eisberge am Eisfjord. Um die Chancen auf gutes Fotowetter zu erhöhen, wurde der Aufenthalt dort gesplittet und zwischendurch mit Uummannaq ein weiterer Ort an der Westküste in die Reiseplanung miteingebaut. Als Reisezeit wählte ich mit Ende Juli erstens meinen Geburtstag :-) und zweitens eine Zeit, die kurz nach Ende der Mitternachtssonne liegt, da ich auf schöne Sonnenuntergänge hoffte.
Aber würden wir überhaupt Sonne haben? Oder nur Regen und Nebel? Und würden uns die berühmten grönländischen Mücken bei lebendigem Leibe verzehren? Viele Fragen, aber lest selbst:



27. Juli 2006

Pünktlich um 6:00 Uhr verlässt die "Prins Joachim" den Rostocker Überseehafen und nimmt Kurs auf Gedser. Es sind bereits jetzt 24 Grad, wie jeden Tag in den letzten acht Wochen und das gestrige Kofferpacken mit Anprobe von Thermohosen und Handschuhen war schon etwas merkwürdig. Im Winter in die Sonne zu fahren finde ich ja toll aber jetzt so mitten im Sommer in die Kälte…? Komisches Gefühl und trotzdem herrscht bei uns diese "Jetzt-ist-es-endlich-soweit-Stimmung". Grönland, wir kommen!
Die schwierigste Aufgabe heute ist es wohl, sich nach der Ankunft in Kopenhagen von den Shorts und Tops zu trennen, sie mit Jeans und Wanderschuhen zu tauschen und dann samt dem Gepäck möglichst "cool" das Flughafengebäude zu erreichen. Dort gibt es zum Glück Air Condition.

Ein erster Blick Pünktlich um 12.15 Uhr hebt die knallrote Boeing 757-200 der Air Greenland ab und nach nur vier Stunden und 30 Minuten Flugzeit erreichen wir Kangerlussuaq, einen der Hauptflughäfen Grönlands. Davon ist jedoch bis auf die letzte Minute vor der Landung nicht viel zu sehen. Die Maschine schwebt zwischen zwei Bergkuppen immer tiefer und nur ein kleiner Trampelpfad unter uns deutet auf die Anwesenheit von Menschen hin. Erst direkt an der Landebahn stehen dann drei Blechcontainer und ein etwas größeres Flughafengebäude. Willkommen in Grönland!
Die Luft ist frisch und klar, aber nicht wirklich kalt. 45 Minuten später geht es dann schon weiter mit einer Dash 7. Der Flug führt durch dicke Wolken, so dass von der grönländischen Landschaft nicht viel zu sehen ist. Nach nur 35 Minuten setzen wir zur Landung an und sehen dicht unter uns viele Eisberge und die Häuser von Ilulissat, der viertgrößten Stadt Grönlands. Es regnet…
Schon am Flughafen werden wir von den Einwohnern Grönlands begeistert begrüßt. Millionen Moskitos stürzen sich auf uns und nur das fleißige Winken bzw. Luftumrühren hindert sie daran, unsere Ohr- und Nasenlöcher zu besetzen. Zum Glück dauert es nicht lange, bis der Transferbus unseres Hotels erscheint. Zusammen mit einem italienischen Pärchen, vier Grönländern und ungefähr der Hälfte aller Moskitos geht die Fahrt dann in den Ort hinein.
Unser Hotel, das Hvide Falk liegt direkt im Ort und am Wasser und wir haben das Glück, ein Zimmer mit Blick auf die Bucht und die Eisberge zu bekommen. Klasse!
Lange hält es uns hier trotz des Regens nicht. Ein erster Rundgang durch den Ort bringt uns, wegen der Moskitos immer noch heftig wedelnd und winkend, irgendwann zu einem der drei Tourismusbüros. Nachdem wir eine aktuelle Wettervorhersage aus dem Internet bekommen, in der es heißt, dass es ab übermorgen gutes Wetter sein soll, machen wir unsere Pläne für die nächsten Tage und buchen auch ein paar Ausflüge. Das Geld dafür sollen wir irgendwann in den nächsten Tagen mal vorbeibringen…
Inzwischen ist es 18:00 Uhr Ortszeit. Die drei Stunden Zeitverschiebung und das frühe Aufstehen führen dazu, dass wir bereits ziemlich müde sind. Also ab ins Hotel, ein bisschen Auspacken und zwischendurch immer wieder ein Blick aus dem großen Fenster auf die Eisberge. Auch während der Nachtstunden gehen die Augen immer wieder auf … nur nichts verpassen ;-)
Hotel Hvide Falk



28. Juli 2006

Morgens um vier bin ich munter und draußen scheint die Sonne von einem strahlend blauen Himmel auf die Eisberge. Wow, was für ein Unterschied zu gestern. Leider zieht es sich schnell wieder zu und eine dicke Wolkendecke bildet sich. Zum Glück bleibt es trocken und so nutzen wir den Tag für eine Wanderung zum Eisfjord. Es ist noch sehr früh und außer den allzeit lästigen Moskitos ist niemand unterwegs. Die irgendwann einmal in Australien gekauften und nie benutzten Fliegennetze kommen nun tatsächlich zum Einsatz und halten die gierigen Blutsauger auf Distanz. Es ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, ca. fünf Zentimeter vor der Nasenspitze ein Netz zu haben, welches die Sicht einengt und gleichzeitig der Ruheplatz für ganze Moskitofamilien ist, aber es hilft und wir können die Landschaft, die Eisberge und die vielen kleinen arktischen Blumen von nun an wirklich genießen.

Am Eisfjord

Die uns umgebende Stille ist überwältigend. Nur ab und zu knallt es mal. Dieses sind Abbrüche an den Eisbergen oder auch die Inuit, die gerade Robben jagen. Während unserer sechsstündigen Wanderung treffen wir übrigens nur einen weiteren Menschen.

Am späten Nachmittag ist am Horizont ein heller Streifen zu sehen, sehr weit weg und die Wolken bewegen sich auch nicht wirklich weiter. Aber immerhin eine Chance. Da es noch sehr früh ist, wir aber schon wieder müde sind, kommt nun "Plan B" ins Spiel. Dieser lautet für uns in Grönland, bei grauem Wetter soviel wie möglich "vorzuschlafen" um dann das gute Wetter länger und besser genießen zu können. Also wird der Wecker auf 22.30 Uhr gestellt und bis dahin "vorgeschlafen".

Der Plan geht auf. Die Wolkendecke ist zwar noch vorhanden als wir aufwachen aber es ist klar, dass die Sonne auf ihrem Weg zum Horizont auch den breiten hellen wolkenlosen Streifen passieren wird und uns somit ein tolles Farbenspiel am Himmel erwartet. Wir suchen uns einen Platz auf den Felsen am Wasser und genießen die Stille und das Licht. Selbst die Moskitos scheinen schlafen gegangen zu sein. Bedingt durch die Jahreszeit können wir einen knallrot gefärbten Abend-/Morgenhimmel für die nächsten zweieinhalb Stunden genießen und zwischendurch auch für lange Zeit das unglaublich warm wirkende direkte Licht der tiefstehenden Sonne. Die Temperaturen liegen bei ca. 2-4 Grad aber dank der richtigen Kleidung ist uns nicht kalt. Kurz nach 1.00 Uhr morgens machen wir uns dann wieder auf zum Hotel, wo es noch etwas zum Aufwärmen gibt. Immer noch brennt der Himmel. Auch wenn ich so was schon früher erlebt habe, so war es immer ein Wettlauf mit der Zeit, dieses mit der Kamera festzuhalten. Hier in Grönland scheint die Zeit stillzustehen und abzuwarten, bis ich mit dem Fotografieren fertig bin :-) Alles in allem ein sehr schöner erster Tag! Rote Nacht



29. Juli 2006

Als morgens um 7.00 der Wecker klingelt, merken wir, dass vier Stunden Schlaf plus fünf Stunden Schlaf nicht das Gleiche sind wie neun Stunden Schlaf … die Augenlider hängen ein wenig. Aber nicht lange, denn draußen scheint nun wieder die Sonne von einem blauen Himmel. Die Bucht ist voller Eis. Kaiserwetter in Grönland.

Das Highlight unseres heutigen Tages soll ein Hubschrauberflug über den Eisfjord sein. Wenn das Wetter so bleibt, kann es ja nur traumhaft werden. Aber vorher haben wir noch ein bisschen Zeit und schauen uns, begleitet vom Geheul der Schlittenhunde, den Ort Ilulissat etwas genauer an. Um 12.00 Uhr werden wir dann am Hotel abgeholt und zum Flughafen gebracht. Keiner von uns ist bisher mit einem Hubschrauber geflogen und dieses wird mein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Eine große alte Sikorsky wird uns über die Abbruchkante des Eisfjords fliegen und dort auf einem Felsen landen. Der Flug über das Eis ist toll. Man kann sich die Größenverhältnisse gar nicht wirklich vorstellen. Auf dem Felsen bei der Zwischenlandung erfahren wir, dass die Abbruchkante von hier aus mehr als zehn Kilometer entfernt ist und dass es gerade vor ein paar Tagen einen großen Abbruch gegeben hat. Wahnsinn, durch die klare Luft scheint uns die Kante nicht weiter entfernt zu sein als höchstens einen Kilometer.

Sikorsky S-61 Eisige Weite Über der Mündung des Eisfjords


Das zweite Teilstück des Fluges führt den Eisfjord entlang zur Mündung. Von der Abbruchkante bis zur Mündung des Eisfjords brauchen die Eisberge acht Jahre. Wir schaffen das in 20 Minuten und sehen unterwegs noch ein paar Robben auf dem Eis. Nach einem wilden Flug fast auf Höhe der Eisberge landen wir wenige Minuten später wieder in Ilulissat am Flughafen und sind glücklich. Der Himmel ist immer noch wolkenlos blau und da man das gute Wetter in Grönland feiern soll, wenn es da ist, gehen wir gleich noch zum Touristenbüro und buchen unsere Tour für morgen um auf heute Abend. Eine Mitternachtsfahrt zu den Eisbergen soll es sein. Zwar wird dieser Tag nun sehr voll aber der morgige Tag wird zeigen, wie richtig diese Entscheidung war.

Um kurz vor 21.00 Uhr werden wir am Hotel abgeholt und zum Hafen gefahren. Die Fahrerin braucht drei Anläufe, um den richtigen Liegeplatz unseres Schiffes zu finden, da vor ein paar Stunden das Postschiff angekommen ist und sich dadurch wohl alles verschoben hat. Wie auch immer, irgendwann kommen wir dann doch an und entern die "Luffe", einen kleinen einheimischen Kutter. Dieser nimmt Kurs auf die Mündung des Eisfjords und wird uns zweieinhalb Stunden durch die Wunderwelt der Eisriesen schippern. Die Sonne steht inzwischen sehr tief und wirft ihr goldenes Licht auf die weißen Eisberge. Es ist kalt hier auf dem Wasser und bis auf einen jungen Mann, haben sich alle anderen schon in die Kajüte verzogen, wo es warmen Tee gibt. Zum Glück haben wir Thermohosen an und können das Schauspiel hier draußen voll und ganz bewundern. Nach elf stoppt das Boot und wir alle bekommen Tee serviert. Wieder einmal genießen wir die Stille. Nach dieser Pause nimmt der Kapitän Kurs auf einen riesigen Eisberg ziemlich weit draußen. Lichtspiele

Die Sonne ist inzwischen untergegangen und hinterläßt die Welt in einem rosaroten Licht. Es ist so ziemlich Mitternacht, als wir an dem großen Eisberg ankommen und sehen, dass dieser ein großes Loch hat, durch das man theoretisch hindurchfahren könnte. Ein wirklich erhabener Eisberg und sehr fotogen ;-) Genau der richtige Ort, um seinen Geburtstag zu feiern, der genau jetzt anfängt … zumindest nach grönländischer Zeit. Noch eine ganze Zeit kreuzen wir an diesem Eisberg und genießen die Zeit hier draußen.
Dieser Geburtstag wird mir sicher immer unvergessen bleiben.



30. Juli 2006

Nach einer kurzen Nacht klingelt morgens um 8.00 Uhr der Wecker. Da die Geburtstagsgeschenke und -wünsche aus der Heimat schon heute Nacht bei einem Gläschen Wein geöffnet wurden, können wir uns nun wieder voll auf Grönland konzentrieren, welches sich immer noch von seiner besten Wetterseite zeigt.
Nach einem schönen Frühstück starten wir unsere zweite Wanderung zum Eisfjord. Nachdem wir auf der ersten Tour von Ilulissat aus immer der Küste gefolgt sind und durch das Tal von Sermermiut in den Ort zurückgekehrt sind, wollten wir nun dieses Mal dort anfangen, wo wir beim ersten Mal aufgehört hatten. Auf dem Weg nach Sermermiut müssen wir allerdings erstmal einen Fotostopp bei einer Großfamilie von Schlittenhunden einlegen. Die Kleinen sind noch sehr tapsig und sooo süß… ;-) Weiter geht es dann durch Wiesen voller Wollgras und Pilzen. Am Strand der alten Siedlung von Sermermiut war es dann Zeit, die Wassertemperatur zu testen. Unser Urteil: zu kalt, um den großen Zeh hineinzustecken ;-)

Kaiserwetter Zu kalt... Wetterwechsel

Falls Ihr Euch übrigens wundert, warum ich schon solange nichts über Moskitos geschrieben habe… sie waren einfach nicht mehr da, zumindest nicht in den Mengen, als dass sie lästig gewesen wären. Unser nächstes Ziel sind die Felsen am Eisfjord, wo wir bei einem schönen Picknick diesen besonderen Geburtstag genießen wollen. Doch dazu kommt es nicht mehr wirklich. Innerhalb von 15 Minuten wechselt das Wetter von klar und sonnig auf neblig und feucht. Es ist schon beeindruckend, diesen plötzlichen Wetterwechsel bei einem schönen Glas Weiswein so aus erster Hand mitzuerleben aber allzu lange möchten wir uns hier nun auch nicht mehr aufhalten, da der Nebel immer dichter wird und wir nicht wissen, was noch kommt. Also machen wir uns schon nach kurzer Zeit wieder auf den Rückweg. Schade!

Als wir zurück im Ort sind, ist der Nebel inzwischen so dicht geworden, dass unser Panoramafenster im Hotelzimmer wirkt, als wäre es aus Milchglas. Es ist nichts mehr zu sehen. Sichtweite Null. Ein Glück, daß wir die Mitternachtstour gestern bereits gemacht haben!
Also wird es ein fauler Nachmittag mit Lesen, dem Schreiben von Postkarten und E-Mails und immer wieder dem Blick aus dem Fenster, da wir für morgen eine große Tour gebucht haben. Hoffentlich wird das was.
Andererseits hält uns bei diesem Wetter nach einem schönen thailändischen Abendessen im Hotelrestaurant auch nichts davon ab, mal wieder die Schlafakkus aufzuladen ;-)



31. Juli 2006

Als um 6.00 Uhr der Wecker klingelt, geschieht das genau zur rechten Zeit, denn vor unserem Fenster gewinnt die Sonne gerade den Kampf gegen den Nebel und die letzten Schwaden wabern golden um die Häuser an der Bucht. Das Schauspiel ist nach fünf Minuten vorbei und ein wieder mal strahlend blauer Himmel verspricht einen weiteren tollen Urlaubstag. Heute geht es per Boot zum Eqi-Gletscher. Auf der Fahrt dorthin passieren wir viele der weißen Eisberge und machen einen kurzen Stopp in Rodebay, um das Mittagessen an Bord zu nehmen. Nach mehr als zwei Stunden rasanter Fahrt erreichen wir dann die Abbruchkante des Eqi-Gletschers und haben ihn ganz für uns allein. Fünf Kilometer lang und 100 Meter hoch soll die Kante sein…auf uns wirkt alles mal wieder viel kleiner durch die klare Luft. Inmitten der Stille um uns herum kommt es immer wieder zu lauten knallenden Abbrüchen am Gletscher und die daraus entstehenden Wellen bringen unser Boot zum Tanzen.

Eqi-Gletscher

Das Wasser ist bedeckt mit großen und kleinen Eisstücken, die leise aneinanderklirren. Als der Kapitän mit einem großen Kescher Eiswürfel fischt, müssen wir das natürlich mal genauer beschauen. Ein paar Becher sind schnell organisiert und als wir den vorsorglich mitgebrachten Wodka auf das Gletschereis gießen, sieht das Ganze aus wie Wasser mit Kohlensäure, da sich die Millionen Jahre alten Luftbläschen im Eis nun lösen. Schmecken tut es natürlich viel besser als Wasser ;-)
Als dann inmitten dieser grönländischen Natur das Mittagessen mit einem schönen Glas Wein serviert wird und vor den Panoramafenstern des Bootes der Gletscher kalbt, kommt mir dieser Augenblick schon ein bisschen dekadent vor, aber auch wieder einmal wunderschön.

Auch die Rückfahrt nach Ilulissat genießen wir mit Blick auf die Eisberge auf dem offenen Teil des Bootes. Die Kälte können wir Dank unserer Winterkleidung sehr gut ab, nur die Sonnenlotion LSF 30 reicht auch heute nicht aus, um uns vor einem leichten Sonnenbrand zu bewahren. Am Abend müssen wir leider zum ersten Mal die Taschen packen, denn morgen früh geht unser Flieger zum zweiten Ziel der Reise. Da wir bisher schon soviel Schönes gesehen haben und bereits soviel Glück mit dem Wetter hatten, sehen wir Uummannaq mit gemischten Gefühlen entgegen. Wird es mithalten können mit der Schönheit des Eisfjords?



1. August 2006

Air Greenland Flug 199 nach Qaarsut startet pünktlich um 7.00 Uhr in Ilulissat. Es ist wieder eine 50-sitzige Dash, die neben Passagieren anscheinend auch noch eine frische Lieferung an Lebensmitteln geladen hat. Der vordere Teil des Fliegers ist mit Pappkartons zugestapelt und es riecht auffallend nach frischen Erdbeeren. Der Flug verläuft ruhig und bietet schöne Ausblicke auf das Meer, die Küste und immer wieder auf die Eisberge.
Bell 212 Nach 40 Minuten Flugzeit nähert sich das Flugzeug Qaarsut. Hier wabert etwas Nebel über dem Wasser und bei der letzten scharfen Kurve kann ich schon die Schotterpiste sehen, die parallel zum Berg entlang der Küste angelegt wurde. Dafür, dass ich nicht gern fliege, habe ich mir hier ganz schön was vorgenommen ;-) Aber alles geht natürlich gut und nach unserer Landung fängt eine kleine Planierraupe an, die Piste wieder glatt zu machen. Von hier aus müssen wir nun wieder per Hubschrauber weiter. Zusammen mit einem Teil der frischen Erdbeeren, unserem Gepäck und sieben weiteren Passagieren werden wir in eine Bell 212 gequetscht und bekommen Ohrenschützer verpasst. Zehn Minuten dauert der Flug auf die Insel Uummannaq, auf der es nur den einen Ort und einen sehr markanten Berg mit demselben Namen gibt. Nach der Landung werden wir schon vom Hotelbus des einzigen Hotels erwartet und sind fünf Minuten später bereits im Hotel Uummannaq direkt am Hafen angelangt. Alles ist etwas kleiner hier aber nicht minder schön. Die Häuser des Ortes stehen bunt durcheinander auf den Felsen, vor der Küste schwimmen auch hier große Eisberge und die Sonne scheint, nur das es viel wärmer ist als in Ilulissat.

Schnell essen wir eine Kleinigkeit und nach einem Willkommenskaffee in der Sonne auf der hoteleigenen Terrasse erkunden wir den Ort. Das Thermometer zeigt 18 Grad und ohne Jacke "klettern" wir durch den Ort. Die Häuser sind durch Treppenkonstruktionen miteinander verbunden und so geht es treppauf und treppab. Ein paar einheimische Inuit treffen wir und sie bringen uns gleich ein Ständchen. Leider sind sie sehr schwer zu verstehen, was eventuell auch auf die leichten alkoholischen Ausdünstungen der beiden zurückzuführen sein könnte ;-)

Am Nachmittag legt ein Kreuzfahrtschiff an und wir nutzen die Chance, um die Kirche des Ortes zu besichtigen, das Museum und die alten Sodenhäuser, denn nur, wenn die Kreuzfahrer kommen, ist das möglich. Als das Schiff wieder abgelegt hat, sind wir doch froh, etwas mehr Zeit hier zu haben als nur die zwei Stunden der Schiffspassagiere und schauen uns auch die restlichen Ecken des Ortes an. Überall gibt es auch hier junge Schlittenhunde, die uns neugierig mustern und dann wieder mit ihren Geschwistern umhertollen.

Am frühen Abend beschließen wir, wieder einmal "Plan B" zu versuchen, da wir vom frühen Aufstehen heute Morgen doch schon etwas müde sind. Also wird der Wecker wieder auf 22.30 Uhr gestellt. Als er dann klingelt, sind wir etwas enttäuscht, denn draußen sind ziemlich viele Wolken zu sehen. Aber vielleicht tut sich ja noch was. Wir ziehen uns also an und verlassen das Hotel. So merkwürdige Gäste haben die hier sicher auch selten aber hier im Norden ist es um diese Uhrzeit im Sommer doch erst richtig schön und es wäre wirklich schade, diese Zeit immer zu verschlafen. Draußen ist es still und leer. Alle anderen Menschen hier in Uummannaq scheinen meine Ansicht nicht zu teilen und schlafen. Nur ein paar betrunkene aber nicht aufdringliche Inuit kreuzen unseren Weg und natürlich die jungen Hunde, die meine Kamera sehr interessant finden. Zum Glück sind die Wolken gar nicht so dicht und lassen immer wieder die tiefstehende Sonne auf die Berghänge und Eisberge scheinen. Später färbt sich der Himmel über dem Inselberg rot und unten am Hafen bietet sich ein sehr schönes Panorama auf den Ort. Bell 222



2. August 2006

Heute morgen hängen die Augenlider wieder mal auf halb acht aber das stört nicht weiter, denn die Sonne lacht uns auch heute zu. Wieder nur im T-Shirt schlendern wir durch den Ort, erleben eine Fütterung der Schlittenhunde, schauen uns den Trockenfisch an und genießen am Hafen den Blick auf die Eisberge. Das Thermometer zeigt 20 Grad und es ist windstill. Unglaublich …

Wal in Sicht Plötzlich höre ich ein Geräusch, welches ich bisher nur von der Beschreibung in Büchern kenne, das müsste doch … ja richtig, ein Wal zieht ungefähr 50 Meter entfernt vorbei, taucht immer mal ab und "winkt" dabei mit der Schwanzflosse. Über eine Stunde beobachten wir ihn, mal ist er ganz nah, dann wieder etwas weiter entfernt. Um was für eine Art Wal es sich handelt, haben wir leider nicht erfahren. Trotzdem sind wir überglücklich, so unverhofft einen Tribünenplatz beim Whalewatching erhalten zu haben. Nachmittags machen wir uns dann auf zum Sommerhaus des Weihnachtsmanns. Dieses wurde für einen dänischen Kinderfilm auf der Insel gebaut und ist nun ein beliebtes Ausflugsziel. Die Wanderung dorthin ist leicht, nur der Weg manchmal etwas schwer zu finden. Da Santa Claus gerade nicht da war ;-) erkundeten wir die Hütte ohne ihn und erfreuten uns an der schönen Wiese mit den arktischen Blumen und dem Blick auf den weiten Uummannaqfjord. Moskitos gibt es übrigens nur sehr wenige in Uummannaq. Es soll hier zu trocken sein …
Der blaue Himmel hat sich im Laufe des Nachmittags mit Linsenwolken gefüllt und es ist windig geworden. Auch heute Abend versuchen wir "Plan B" aber es wird nur ein kurzer Ausflug, da die Wolken einfach zu dicht sind. Nach all den schönen Erlebnissen, die wir hier bereits hatten, stört uns das jedoch wenig und wir kehren schnell zurück ins warme Hotelzimmer.



3. August 2006

Heute werden wir wieder nach Ilulissat fliegen und sind ein bisschen besorgt, ob die letzten zwei Tage überhaupt noch einmal neue Höhepunkte werden bieten können. Zunächst genießen wir jedoch noch einmal das Frühstücksbüffet im Hotel und schauen auf die Eisberge vor dem Fenster. Plötzlich gibt es einen ziemlichen Knall und nach ein paar Sekunden können wir die Quelle dafür lokalisieren. Der große Eisberg, auf den wir eben noch geschaut haben, hat einen großen Teil seiner Spitze verloren, im Wasser bildet sich eine hohe Flutwelle und der ganze Eisberg schwankt bedenklich hin und her. Alle Anwesenden im Frühstücksraum halten den Atem an: Wird er umkippen? Nein, er fängt sich wieder und bis zu unserem Abflug am Mittag rührt er sich auch nicht mehr. Das Wetter ist heute etwas wechselhaft, kalt und windig. Auch für die nächsten Tage sieht es nicht so gut aus und so wollen wir heute Abend noch einmal eine Mitternachtseisfahrt machen. Hoffentlich hält das Wetter bis dahin! Der Schwankende
Aber erst einmal kommt ja der Rückflug und zusammen mit einem australischen Pärchen, einem Deutschen und einem Franzosen fahren wir zum Heliport von Uummannaq. Der Verantwortliche für das Einchecken ist gerade mal weg, macht uns ein älterer Inuit verständlich…aber er könne das auch. Zugegeben, er hat es geschafft. Sein System dabei jedoch hat uns allen eine sehr heitere halbe Stunde verschafft, denn solange dauerte es, bis wir sechs Personen unser Gepäck los waren und die Bordkarten hatten. Aber unser Inuit war sehr stolz auf seine Leistung und wünschte uns eine gute Reise :-)

Zehn Minuten Helikopterflug später und weitere vierzig Minuten mit der Dash von Qaarsut nach Ilulissat und schon beim Landeanflug ist es, als ob wir nach Hause kommen. Alles ist "wie immer". Die Moskitos haben uns wieder mal lieb, die Sonne scheint und der Transfer für's Hvide Falk wartet schon. Leider bekommen wir diesmal kein Zimmer mit Eisbergblick. Es ist wohl keins frei :-(

Unser erster Weg führt uns ins Touristenbüro, um uns für heute Abend eine Bootstour zu sichern. Wir haben Glück und bekommen sogar noch zwei Plätze auf der "Luffe". Um 21.00 Uhr soll es losgehen. Jetzt ist es gerade mal 15.00 Uhr und so kochen wir uns einen Kaffee und machen es uns auf der Terrasse des Hotels in der Sonne gemütlich. Im T-Shirt genießen wir den Blick auf die Eisberge in der Ferne und sind ein bisschen verwundert, dass so gut wie keine Eisschollen hier in der Bucht zu sehen sind. Eigentlich sind wir schon beim Schwärmen über das, was wir bisher erlebt haben und ahnen nicht, dass die nächsten Stunden das alles noch übertreffen werden.
Eiswelt Es beginnt damit, dass ich auf dem eislosen Wasser meine, Nebelschwaden zu sehen. Erst glaube ich noch an eine Sinnestäuschung aber nach weiteren zehn Minuten wird es immer deutlicher. Aus dem Eisfjord schiebt sich jede Menge neues Eis. Große und kleine Eisschollen füllen nach und nach das Blickfeld. Wohl durch die kräftige Sonne und das kalte Eis bildet sich direkt auf der Wasseroberfläche eine ca. zwei Meter hohe Nebelschicht. Mittendrin fahren kleine Boote, von denen nur noch die Oberkörper der Bootsführer zu sehen sind. Es ist ein völlig unwirkliches Bild, wie sich wieder mal innerhalb von kürzester Zeit die ganze Szene verändert hat. Nebel, darüber Sonne, die Spitzen von Eisbergen, dazwischen jede Menge Möwen und ein paar mutige Fischerboote. Schnell hole ich meine Kamera aus dem Zimmer und mit dem größten Tele habe ich einen besonderen Einblick in die Welt des Eises. Dann heißt es warten. Hält das Wetter bis zur abendlichen Eisfahrt oder wird der Nebel mehr? Fährt das Boot überhaupt, wenn es neblig ist? Erstmal egal. Wir genießen die Nebelstimmung und gehen mal wieder zu unseren Felsen direkt am Wasser.
Noch zwei Stunden bis zur Bootsfahrt und das Wasser hier ist voller Eisschollen. Dann ist es endlich soweit. Zusammen mit einer ganzen Gruppe Dänen werden wir am Hotel abgeholt und zum Hafen gebracht. Auch dieser ist vollkommen zu mit Eisschollen und immer neues Eis treibt durch die schmale Einfahrt. Langsam bahnen wir uns einen Weg durch die scharfkantigen Gebilde und sobald wir auf dem Wasser sind, spüren wir die Kälte des Eises. An T-Shirts ist hier nicht zu denken und schnell kommen Mützen und Handschuhe zum Einsatz. Als wir die ersten Eisbarrieren überwunden haben, scheint der Nebel gar nicht mehr so dick. Nur ein leichter Schleier liegt über dem ansonsten spiegelglatten Wasser. Ganz Ilulissat spiegelt sich in der Bucht und der Auslöser meiner Kamera raucht schon. Langsam nähern wir uns dem Eisfjord. Das spiegelnde Wasser zusammen mit dem leichten Nebelschleier darüber schafft eine völlig unwirkliche Stimmung und plötzlich hat sich auch noch ein sehr fotogener Wolkenbogen gebildet, der sich auch noch zusammen mit den Eisbergen im Wasser spiegelt.

Knipsen, staunen, die Bilder in sich aufnehmen, Speicherkarten wechseln…all das wird eins und alle stehen schweigend da, völlig überwältigt von dem Anblick. Ich kann nur noch ungläubig mit dem Kopf schütteln.

Das alles hört sich jetzt wahrscheinlich etwas übertrieben an, aber obwohl ich schon viel Schönes auf der Welt gesehen habe, diese Eisfahrt war etwas Besonderes. Leider wird kein Foto je in der Lage sein, die spezielle Stimmung zu transportieren. Mit einer Videokamera ist es da schon einfacher und da ich Dank einer guten Freundin auch so ein Gerät bei mir hatte, werden die Erinnerungen nicht verblassen :-)
Spiegelglatt Finnwal Farbenspiel

Aber zurück zum Eisfjord… irgendwann waren wir dann durch die Nebelzone durch und wie von Zauberhand war auch dieser fabelhafte Wolkenbogen wieder verschwunden. Der Käpt'n nahm wieder Kurs auf seinen Teepausenplatz und diesmal hatten wir natürlich auch noch etwas dabei, um den Teegenuß zu "verlängern" ;-) Gerade beim Genießen höre ich plötzlich schon wieder ein jetzt bereits bekanntes Geräusch. Suchend schaue ich mich um, nichts zu sehen. Dann kommt das Geräusch wieder und nun schauen schon mehrere Leute suchend über die Wasseroberfläche. Auch der Käpt'n scheint was gemerkt zu haben, schmeißt den Motor wieder an und nimmt Kurs auf die Richtung, wo das Geräusch zu hören war. Dann sehen wir ihn. Ruhig taucht die große Rückenflosse auf und ab und zwischendurch hört man immer wieder das Blasen. Unseren Käpt'n hat das Jagdfieber gepackt und wir folgen dem Wal immer weiter. Es ist ein großer Finnwal, erfahren wir.

Mit uns fährt noch die "Smilla", das Boot, mit dem wir vor ein paar Tagen am Eqi-Gletscher waren. Von dort bekommen wir noch einen Whisky-on-the-Gletscherrocks gereicht und haben nun alles beisammen, um das letzte Licht der untergehenden Sonne auf den Eisbergen, den Finnwal und die Stille um uns herum zu genießen. Als wir dann nach längerer Zeit doch die Walverfolgung abbrechen, sind wir weit vom Kurs ab und aus der gebuchten 2,5h Tour wird letztendlich eine fast vierstündige Tour. Nicht schlecht ;-)

Dazu kommen wieder einmal die unglaublichen Farben des Himmels und der Eisberge, die je nach Himmelsrichtung, in die man gerade schaut ganz unterschiedlich sind. Von Orange über gelblich, bläulich bis hin zu einem kräftigen Rosa ist alles vertreten.

Mit dem Gefühl, etwas ganz Besonderes erlebt zu haben, nähern wir uns gegen 1.00 Uhr wieder dem Hafen von Ilulissat. In diesen Minuten nehmen wir Abschied von Grönland. Am liebsten würde ich bis zum Abflug das Hotelzimmer nicht mehr verlassen, denn schöner kann es wirklich nicht werden.

Noch lange schaue ich aus dem Fenster und zum ersten Mal sehe ich in dieser Nacht die Straßenlaternen brennen in den Straßen von Ilulissat.



4. August 2006

Als wir am nächsten Morgen die Augen öffnen, regnet es… Von der Pracht der letzten Nacht ist nichts mehr zu ahnen und viel unternehmen werden wir nicht mehr. Noch einmal gehen wir durch den Ort, ein letztes Mal zu unseren Felsen an der Bucht.



5. August 2006

Nach einem letzten Frühstück im immer noch grauen Ilulissat bringt uns eine Dash zurück nach Kangerlussuaq. Dort sehen wir endlich mal wieder ein großes Flugzeug und irgendwie wirkt es in dieser Umgebung fehl am Platze. Aber es bringt uns sicher zurück nach Kopenhagen, von wo aus wir am nächsten Tage die letzte Etappe unserer Reise, zurück nach Rostock in Angriff nehmen werden.



Nachwort

Nach zehn Tagen Grönland, von denen wir mehr als sechs Tage Kaiserwetter hatten, sind wir einfach nur glücklich, dieses in dieser Art erlebt haben zu dürfen. An eine erneute Reise nach Grönland denken wir erst einmal nicht, denn die Chancen, etwas Vergleichbares dort noch einmal zu erleben, halten wir für äußerst gering.

…aber vielleicht irgendwann einmal in einer anderen Jahreszeit … wer weiß …



Reisetipps

Eine Reise nach Grönland kann man problemlos ohne die Hilfe von Reiseveranstaltern organisieren, wenn man bereit ist, etwas Zeit in die Planung und Vorbereitung zu investieren. Es gibt leider nicht allzu viele gute Quellen im Internet aber alles, was ihr wissen müsst, findet ihr unter www.greenland.com

Die Anreise erfolgt am einfachsten über Kopenhagen mit Air Greenland. Alternativ kann man auch mit Air Iceland über Island nach Grönland fliegen und ab 2007 soll es wohl auch eine Verbindung von der USA-Ostküste geben. Innerhalb Grönlands kommt man nur per Schiff, Flugzeug oder Helikopter von einem Ort zum nächsten. Alle Flüge können online über Air Greenland gebucht werden und die Schiffsverbindungen erfährt man bei der Arctic Umiaq Line. In Ilulissat gibt es vier kleine Hotels und eine Jugendherberge. Bei allen Hotels ist das Frühstück und der Flughafentransfer im Preis inklusive. Alle vier Hotels haben sehr schnell auf E-Mails reagiert. Im Ort gibt es zwei Supermärkte, in denen man alles notwendige kaufen kann. Die Preise liegen leicht über denen in Dänemark, nur das Wasser fand ich mit über zwei Euro für eine 1l Flasche sehr teuer. Bezahlen kann man mit dänischen Kronen, die man am besten aus dem Bankautomaten vor Ort zieht. Oft gibt es hier längere Schlangen und manchmal ist das Geld auch alle ;-) Einige Touristikunternehmen akzeptieren Euros und die EC-Karte. Möchte man mit Kreditkarte bezahlen, muß man mit Aufschlägen von bis zu 5% rechnen... In Ilulissat gibt es mehrere Anbieter von Ausflügen, die sich weder in Preis noch Leistung unterscheiden, also sucht Euch einfach einen aus. Eine Übersicht über die angebotenen Ausflüge gibt es z.B. hier.

Für alle, die doch lieber auf eine organisierte Tour vertrauen, bieten spezialisierte Reiseveranstalter ein sehr breites Angebot.

Viel Spaß!!!



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